Garmin Velothon Berlin 2014

Kurzinfos:

Streckenlänge: 119 km, 300 HM
Schwierigkeit: Im Pulk durchweg höchste Konzentration erforderlich.
Profil: Flach wie Holland

Velothon Berlin Profil

Heavy-Wets - das ist die Sorte Reifen die bei der Formel 1 aufgezogen werden wenn es so aus Eimern schüfft wie an diesem Tag, dem Tag das lang und heiß ersehnten Garmin Velothons. In der Radsportszene dagegen reagiert man auf solche extremen Verhältnisse - Dauerregen bei 7°C - lediglich mit ein Paar Ärmlingen, ein Paar Überschuhen und ner ordentlich Portion Ironie: "Wenigstens schneit es nicht." , war hier aus den mit Plastikfolien eingepackten Rennfahrern zu hören. Plastikfolien - eine Art Müllsack, einfach über alles drüber gestreift damit man zumindest die Minuten vor dem Start halbwegs trocken blieb und mollig warm eingemummelt war. Völlig sinnlos wenn man in der Folge gute 3 Stunden im übelsten Seech verbringt. Es glich Ergometer fahren unter der kalten Dusche.
Aber nun mal der Reihe nach.

Messegelände Garmin Velothon Das Velothon Wochenende begann wie bereits gewohnt gegen Samstag Mittag in einem Hotel mitten in Berlin. Die Garminbrüder respektive die Garminschwestern hatten hier bereits Stellung bezogen und uns, unter anderem die Teilnehmer des Garmin Bundes Rad Contest, herzlich empfangen. Das Bike kam ins Radlabor wo es einem letzten Check unterworfen wurde und wir bekamen kurze Instruktionen was wann wie von statten gehen wird.
Den Nachmittag verbrachte ich mit Alex, seiner Inge, Christoph und seinem Kumpel auf dem Velothon Messegelände. Wir klapperten jeden Stand ab, versorgten uns mit frischer Ware, heimsten Werbegeschenke ein und asselten schön gemütlich bei noch herrligem Wetter mit viel Sonnenschein ab. Ich als alter Hobbymeteorolge konnte an der Art der nun langsam aufziehenden Wolken bereits sehen, dass es nicht mehr lange trocken bleiben wird. Bevor es wieder back ins Hotel ging, schauten wir noch bei der Klapprad-WM zu - 65er Kettenblätter fuhren die im 70er Jahre Style verkleideten biker - was für ein Spaß.
Klappread WM Am Abend ging es by bus zur Garmin Pastaparty in die Kulturbrauerei. Wiedermal wurde aufgetischt was das Herz begehrte, es blieben keine Wünsche offen. Guido Kunze, der Thüringer Extremsportler aus Mühlhausen erzählte ein paar interessante Anektoden aus seinen Abenteuern und Peter Schlickenrieder trug ebenfalls dazu bei, dass der Abend alles andere als langweilig war. Nebenbei bekamen wir unsere Startbeutel und letzte Infos über das Rennen. Alles in allem war es wieder einmal eine sehr gelungene Veranstaltung - leider etwas zu kurz. Gegen 22 Uhr ging es bereits wieder back ins Hotel weil wir für den morgigen Tag ordentlich ausgeruht sein mussten - es hatte bereits angefangen mit regnen... . Guido Kunze Am nächsten Morgen wurde ich nicht von meinem Wecker geweckt sondern von dem niederprasselnden Regen. Jetzt war auch die letzte Hoffnung auf ein trockenes Rennen quasi im Keim erstickt. Aber wir wollten uns ja nicht lumpen lassen, erstmal ordentlich frühstücken war die Devise. Bei mir gab es Rühreier, Müsli, Brötchen mit Honig + Nutella und Joghurt mit Obst, dazu Kaffee on mass - das sollte reichen...für die erste Stunde. :-)
Die angesetzte Sightseeing Aufwärmrunde mit Guido und Peter wurde aufgrund des Wetters galant abgesagt. Wir verbrachten also noch paar Minuten bei Smalltalk im Hotel Foyer und aßen noch paar leckere Powerpralinen von Guido ehe wir auf direkten Weg in die 4km entfernte Startaufstellung rollerten. Die Komplette Garminmanschaft versammelte sich im Block B, ich aufgrund meiner Vorjahreszeit in Block A. Mein Plan durch den Startplatz an vorderster Front in keine brennzlige Situation zu kommen, sollte am Ende nicht ganz aufgehen wobei man trotz allem sagen kann, dass es da vorn schon etwas gesitteter abgeht als hinten im ursten Gewusel. Es regnete aus Kübeln, die Strecke war regelrecht überschwemmt, tiefe Pfützen und durch den Pollenflug der letzten Tage schmierig glatte Straßen. Es sollte ein Eiertanz par excelence werden. 9:20 Uhr erfolgte der Start.

Velothon Start Die nun folgenden 2,5 Stunden liefen typisch für eine Flachetappe wie dem Garmin Velothon ab. Die meisten Fahrer wollten Kräfte sparen und trugen kaum zu einer angemessen hohen Geschwindigkeit bei. Da sind wir auch schon bei den beiden Möglichkeiten ein Rennen wie dieses zu bestreiten:
1. Möglichkeit Man versteckt sich maximal im Fahrerfeld um somit gut ein Drittel an Kraft zu sparen um dann eventuell im Zielsprint die besseren Karten zu haben. Dabei riskiert man aber permanent durch einen plötzlichen Ausreissversuch einer Spitzengruppe ins Hintertreffen zu geraten und somit kein Wörtchen mehr beim Sieg mitreden zu können. Außerdem fängt man bei Wetterverhältnissen wie dieses mal beim Velothon - 7°C und Dauerregen - bei Zeiten an zu frieren weil man auf die Art lediglich im Grundlagenbereich unterwegs ist. Da ich mit den Vector Wattmesspedalen von Garmin fuhr, hatte ich den Vergleich direkt auf dem edge 810: 380 Watt im Wind und läppische 240 Watt im Windschatten - ein enormer Unterschied.
Garmin Massage VIP Zelt 2. Möglichkeit Man hält sich aus dem meisten Trubel raus, fährt oft im Wind, macht ordntlich Druck und bringt dadurch schön Unruhe ins Fahrerfeld sodass die eine oder andere kleine Gruppe schließlich abplatzt und schließlich nicht mehr soooo viele am Zielsprint beteiligt sind. Auf diese Art hat man bei genügend Beteilgung auch die Chance dem Hauptfeld zu entwischen und mit einer kleineren Gruppe dem Ziel entgegen zu fledern. Zwar spart man so zu keiner Zeit richtig Kraft, aber ich persönlich fahre keine Rennen nur um am Ende mal kurz alles geben zu können. Ich fahre Rennen weils fetzt sich auszubelasten, und das möglichst die konmplette Renndistanz lang.


Event Plan Und so war es dann auch: Ich bin das Rennen gemäß Punkt 2 gefahren, hatte aber leider nicht genügend Mitstreiter um mal einen knallharten Ausreißversuch zu starten. Es ging gut vorwärts und ich befand mich durchweg zwischen Position 1 und 20. Alles schien auf einen hammerharten Zielsprint hinaus zu laufen wenngleich ich gegen Ende langsam an meine Grenzen gekommen bin und sicher nicht mehr allzuviel Watt aufs Pedal gebracht hätte. Aber dazu kam es gar nicht mehr. Bei Kilometer 100 versteuerte sich ein Fahrer vor mir, kam in einer Linkskurve zu Fall und wir hatten keine Chance mehr auszuweichen und wurden Opfer eines 1A Massencrashs. Dank meiner Garmin action cam VIRB elite hab ich alles aufgenommen und Beweise für meine Unschuld - keine Chance bei Tempo 36 da noch irgendwie auszuweichen. Zum Glück blieb ich und mein bike halbwegs unverletzt sodass ich mich alleine noch bis ins Ziel retten konnte. Ich war bedient - kein schöner Ausgang eines bis dahin sehr schönen Wochenendes. Trotzdem reichte es noch für Platz 67 Gesamt und Platz 33 AK.
Garmin VIP Lounge Direkt nach dem Zieleinlauf gabs unsere Zielbeutel mit frischen Sachen, eine angenehm warme Dusche und eine herrlige Massage im Garmin VIP Massage Zelt. Im Anschluss gings in die Garmin VIP Lounge zum gemeinsamen gepflegten Abasseln, Speicher Auffüllen und zum gemütlichen Profirennen Kucken. Da die Lounge direkt an der Zielgeraden auf Höhe der Ziellinie war, war es ganz besonders spannend den Profis zu zu kucken. Nach Nudeln, Obst, Currywurst, Kuchen und zahlreichen Getränken gings schließlich by bike ins Hotel und by car back at home.

Fazit: Wieder einmal ein extrem gelungenes Wochenende dank Garmin, insbesondere CP und VU die im Vorfeld einiges mit dem Garmin Bundes Rad Contest, respektive mit uns Sack Flöhen zu tun hatten! Coole Leute aus den verschiedensten Bundesländern kennen gelernt, Das nächste Jahr gerne wieder, dann aber bitte als supporter, nicht als Fahrer. ;-)

© copyright by Frank Marschler alias Racing Mokkasin the real Col-Vernichter
Letzte Änderung: 02.01.15