Alle Touren beginnen und enden in Puerto de Santiago.
Tour | Beschreibung | Zeit | km | HM | gpx |
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1 | Vilaflor-Südostanstieg-Teidekrater | 7:00 | 137 | 3130 | klick |
2 | Nordrunde Ostanstieg-Teidekrater-Icod | 8:08 | 153 | 3810 | klick |
3 | Bike n Hike Teide Westanstiege | 3:30/ 8:26/ 1:09 | 34/ ~8/ 34 | 2045/ 1880/ 0 | klick |
4 | Reg-Tour Masca Sightseeing | 3:41 | 56 | 1640 | klick |
5 | Panoramaweg bis Gülmar-Ostanstieg-Teidekrater | 9:26 | 205 | 4080 | klick |
6 | Bike n Hike Mascaschlucht | 1:44/ 3:27/ 0:50 | 20/ 6/ 20 | 1035/ 635/ 440 | klick |
7 | Chevenna Club Runde Teidewestanstieg | 5:13 | 116 | 2630 | klick |
Um den Sommer 2011 ein weiteres Stück zu verlängern, flogen wir, die 2 Rolleure Marko und ich mal kurzerhand nach Teneriffa. Dem Ruf nach, herrscht auf dieser herrligen
Kanareninsel der ewige Frühling.
Hier gibt es keinen Wetterbericht, nur eine Wolke, handballgroße Kumutschen und einen Rennradler ohne Windschatten.
Also sollte dieser Kurztrip wie
geschaffen sein um unsere Rolleurperformance am Berg weiter auszubauen und mit ins nächste Jahr zu nehmen.
Da wir jeden Tag während unseren Megatouren unzählige Eindrücke sammelten, fasse ich diesen "Urlaub" mal in einem kleinen kompakten Bericht zusammen. Von jedem Tag im Einzelnen
zu berichten, würde wahrscheinlich das Netz sprengen.
Während wir es am 1. Tag relativ ruhig angingen und "nur" die Küstenstraße entlang fuhren um über Vilaflor hoch zum Teidekrater zu gelangen,
ging es am 2. Tag
schon etwas mehr zur Sache: Wir fuhren souverän den Westanstieg hoch zum Teidekrater und weiter bis zum höchsten Punkt auf fast 2400 müNN.
Richtung
Norden gings dann entalng einer
herrligen Panoramastraße runter bis auf 200 müNN. Hier im Norden war das Wetter typischerweise etwas schlechter. Es war bewölkt, um einiges kühler und regnete leicht. Dafür war aber die
Flora grüner und vielfältiger. Nach dem letzten 800 Hm Anstieg gings auch schon wieder runter bis auf 0 müNN ab ins Hotel. Mittlerweile war es dunkel geworden.
Es folgte der 1. Ruhetag: Wir gingen zum Hochseefischen, fingen nichts, asselten im Ort, schnabulierten überall, füllten unsere Speicher und asselten weiter.
Der 3. Tourentag sollte einer der Härtesten werden:
Der Wecker klingelte frühs 2 Uhr. Da waren wir allerdings schon ready to drive away. Unsre Ketten rasselten ab 2:20 Uhr. Ziel war der Teidegipfel auf knapp 3800 müNN. Dafür strampelten wir
uns in den ersten 3,5 h ab um auf 2200 m Höhe zum Einstieg
zu kommen. Es war kalt, windig und wir waren äußerst müde, schliefen bergauf fast ein. Oben schlüpften wir schnell
ins Wanderoutfit und wackelten mit Stirnlampe und Stöcken bewaffnet
den Gipfel entgegen. Gegen 7 Uhr wurde es hell und wir zugleich um einges munterer, und auch etwas leichter:-). Nun konnte es los gehen. Der Weg führte anfangs noch voll durch die Pampa,
vorbei an alleilei Kaktusgewächsen
und Trockensträuchern, entlang eines feinen, schmalen Sandweges. Unglaublich, dass hier oben in der Dürre noch was wächst. Mit zunehmender Höhe wurde es karger sodass wir im Endeffekt nur noch von
riesigen Lavabrocken umgeben
waren. Der Weg auf den letzten 600 Hm hinauf zur Bahnstation war relativ schwierig, komplett verblockt aber noch geradeso erahnbar. Überall waren riesige Bimssteinbrocken.
Nach kurzer Diskussion an der Permit-Kontrollstelle ließ man uns rauf auf den Gipfel. ( Wir hatten ein Permit für den Folgetag. )
Die Aussicht war phänomenal. Keinerlei Nebel, Dunst oder fette Wolken versperrten uns die Sicht. Marko besorgte sich während unserer Gipfelrast noch ein kleines
Andenken: Seine Windjacke und Bikehose
verschmorten an einer heißen Schwefelquelle.:-)
Runter gings dann per Bahn und back zu unseren bikes per Anhalter. Die Abfahrt hinunter ins Hotel war obligatorisch, der Karnickel gleich im 1. Restaurant ebenfalls.
Der 5. Tag wurde während unserer Tour kurzerhand zum Ruhetag erklärt. Ich bekam keinen Druck auf die Pedale. Das hatte so keinen Wert. Also gings nur rauf nach Masca, bisschen Sightseeing, bisschen kulinarische Spezialitäten probieren und wieder back ins Hotel.
Am 6. Tag gings dann wieder straff vorwärts, die Wunden vom Teideaufstieg waren verheilt, die Waden wieder voller Energie.
Wir feuerten die Küstenstraße entlang
bis nach Los Christianos. Ich besorgte mir im Bikepoint Tenerife neue Pedalplatten,
hielt nen kurzen aber sehr
informativen smalltalk mit einem der mechanics, Jochen,
und weiter gings über herrligste Panoramastraße bis nach Gülmar. 1700 Hm vernichteten wir auf den knapp 90 km wie nichts und standen nun vor der eigentlichen Herausforderung: 2000 Hm am Stück!
Wir leierten uns eine leckerste
Pizza rein und machten uns auf den Schlussanstieg hinauf bis auf knapp 2400 müNN. Gegen 19 Uhr waren im Teidekrater angekommen.
Wieder war es bereits dunkel geworden, quasi machten wir diesmal
hier oben in dieser einsamen düsteren Gegend das Licht aus. Tage zuvor hatten wir es angemacht. Die letzten 50 km hinunter ins Hotel waren wieder
nur noch obligatorisch: Mit angezogenen
Bremsen und 3 Bar Luftdruck auf den Reifen schlichen wir die ruppige Westabfahrt runter.
Nach nur kurzer Regenerationszeit sollte am nächsten Tag wieder etwas Ruhiges veranstaltet werden.
Wir nannten es Ruhetag, fuhren by bike nach Masca, wanderten die Mascaschlucht bis runter ans Wasser und nach kurzem Päuschen wieder rauf um dann die extrem steile und
ruppige Auffahrt
über den Pass wieder hinab ins Hotel zu kommen. Die Mascaschlucht ist auf alle Fälle ne Reise wert. Herrlige Flora und gigantische Felsformationen.
Man kommt sich extrem winzig in dieser Gegend vor, sogar ich mit meinem großen Torso.
Der letzte Tag hielt ein kleines Schmankerl für uns bereit:
Heute zum Sonntag fand hier die alljährliche Rundfahrt mit dem Olympiasieger im Straßenrennen von 2008, Samuel Sanchez statt,
organisiert vom Club Ciclista Chavena. Als das Peleton im Guia de Isora an uns vorbeirauschte, kippten wir schnell unseren Espresso hinter
die Binden und hangen uns dran.
Auf 1000 müNN gabs die erste Verpflegungsstelle und die Möglichkleit Fotos von den Spezis machen
zu lassen. Wir ließen uns mit den Strategen knipsen, smalltalkten, sorgten für ne ausgewogene Energiebilanz und feuerten schließlich den finalen Anstieg
bis hinauf auf 2200 müNN rauf. Während Mister Sanchez sich
vergnügt am Anstieg mit seinen Begleitern unterhielt, pfiff ich auf dem letzten Loch und musste ihn auf den letzten 400 Hm ziehen lassen. Oben wartete die nächste
Verpflegungsstelle wo wir nochmals äußerst freudig empfangen wurden und wir unsere
Speicher füllen konnten. Grüße an Beate + Jochen, die beiden deutschen Hardcorebreaker
aus dem Bikepoint Tenerife! Zurück ins Hotel gings dann separat über eine für uns noch
unbekannte Strecke, herrlig steil und sehr gut ausgebaut, wie so viele Straßen auf dieser herrligen Insel.
Fazit des Kurztrips: Nächstes Jahr wieder!