14. Rothaus Riderman 2013

Erfurt Profil


Tag Land Beschreibung km HM gpx
1 1. Etappe Einzelzeitfahren 16 200 klick
2 2. Etappe 92 1200 -----
3 3. Etappe 87 1000 klick



Vorwort

Eigentlich war der Riderman gar nicht geplant und im Nachhinein betrachtet mein saisonaler Leistungszenit beim EBM in Seiffen bereits erreicht und mit dem Ötztaler um einiges überschritten. Aber wer will das schon war haben wenn noch so schöne Radrennen wie der Endura Alpentraum oder eben dann kurzfristig der 14. Riderman in Bad Dürrheim auf der Agenda stehen. Man muss halt wissen worauf man sich einlässt und ob ich nun 20. oder 36. werde, ist am Ende auch egal. Spass muss es machen und egal an welcher Stelle man sich während des Rennens befindet - relativ gesehen gehts überall straff vorwärts. Das beste Beispiel hierfür gaben mir nach der gestrigen 3. Etappe zwei streitende Rentner am Verpflegungsstand nachdem sie etwa eine Stunde hinter der Spitze die Ziellinie überquert hatten: Sie regte sich übelst auf weil sie den Mann die letzten Berge hochgezogen hatte und der Mann zum Dank sie auf der Ziellinie im Sprint hat stehen lassen und sie überholte. Eine wilde Diskussion brach aus worauf der Mann nach einigen Hin und Her ganz trocken antwortete: "Weißte was? Geh Dich doch beschweren!":-D Damit war der Streit beendet und ich bin mir sicher, die zwei greifen nächstes Jahr erneut an um ihre hart erkämpften Platzierungen vom Vorjahr zu verteidigen.

Etappe 1 Einzelzeitfahren

Zeitfahren, eigentlich eine meiner Lieblingsdisziplinen. Alle 20 Sekunden wurde ein Fahrer von der Rampe gelassen. Ich war 15:46 Uhr dran und konnte mir somit gemütlich mit Marko das Treiben anschauen und eine Taktik zurecht legen. Rothaus Riderman Die Taktik lautete schließlich: Sprutzen bis die Schwarte kracht. So kam es dann auch. Nach dem ich die Startrampe verlassen hatte war mein Puls schlagartig im roten Bereich und hat diesen auch nur noch äußerst selten verlassen. Ich konnte ein paar Fahrer überholen aber so richtig gut habe ich mich nicht gefühlt. Ich drückte die kleinen Kuppen zwischendurch rigeros weg aber merkte schon unterwegs, dass es nichts mit dem anvisierten Top 10 Platz werden wird. Zu müde und träge waren die Beine sobald die Trittfrequenz etwas unter 100 U/min sank. Trotzdem gab ich alles und hielt den Puls im roten Bereich ehe ich nach 24:15 min über die Ziellinie rollerte - eine gute Minute schlechter als einst. Wenig später bließ Marko zum Angriff und brauchte nur läppiche 40 Sekunden länger als ich - mit OHNE Zeitfahrlenker. Aber trotz meiner schlechten Performance war es schon mal ein herrliger Tag bei bestem Wetter. Zum Ausklang gab es lecker Nudeln und ein paar Hefe Weizen.


Tagesergebnis: Zeit: 00:24:14,9
Platzierung : Ges: 82. , AK: 32. , Finisher: 534

Etappe 2

Über das Wetter brauchten wir uns dieses Jahr keine Gedanken machen - es sollte das ganze Wochenende schön warm werden.
Rothaus Riderman Aus Block A ging es schließlich 14 Uhr an vorderster Front zusammen mit Marko ins Rennen. Irgendwie waren alle total übermotiviert. Es war ein ständig Stop and Go. Gasgeben, Bremse, Gasgeben, Bremse - und das auf gut ausgebauter breiter Straße. Kein Plan ob das bei diesen Jedermannrennen immer so ist. Ich war es jedenfalls nicht gewohnt und musste mich urst konzentrieren die Linie und vor allem immer genug Abstand zum Vordermann zu halten. Jede noch so kleine Bergkuppe wurde genutzt um das Feld auseinander zu reißen. Immer wieder mussten kleine Lücken geschlossen werden. Jeder Anstieg brachte meinen Puls in den roten Bereich und die Beine zum Brennen. Aus jeder Kurve wurde hart rausbeschleunigt und alles aufs Pedal gebracht was man hatte. Ich war irgendwie in keiner guten Verfassung, hatte nicht die Bissigkeit um diese unendlich vielen Spitzen mitgehen und absorbieren zu können. Ich hatte mir zwischendurch sogar schon gewünscht endlich im Ziel zu sein. An einem der vielen Anstiege verlor ich schließlich den Asnchluss zur Spitze, versuchte noch kurz ranzukommen aber wartete dann lieber eine Minute auf das Verfolgerfeld indem auch Marko war. Gemeinsam mischten wir dann hier und da mal den Haufen so richtig durch, waren aber zu langsam für eine Flucht nach vorn sodass wir uns mit dieser Gruppe zufrieden gaben.
Rothaus Riderman Bloß nicht stürzen war die Devise nachdem es auf einer schnellen Abfahrt einen Crash mit mehreren Fahrern gab von denen einer, dem Schreien nach zu urteilen, die nächsten Wochen sicher kein Fahrrad mehr fahren wird. Trotzdem war unser insgeheimer Plan einen der letzten Anstiege für eine Flucht zu nutzen um dadurch dem Massensprint aus dem Weg zu gehen. Leider war der vorletzte steile Anstieg mit 12% Steigung zu steil für unserer Torsos und am letzten flachen Anstieg, der Hirschhalde, kein Biss mehr vorhanden sodass wir uns vor der letzten Abfahrt nicht mehr entscheidend absetzen konnten. Marko bog also taktisch äußerst unklug als erster auf die Zielgerade ein, bröckelte Stück für Stück ab, wurde nach hinten durchgereicht und entkam nur knapp den allseits befürchteten Massensturz. Aber trotzdem, unterm Strich wieder ein geiles Rennen gehabt, absolut nicht langweilig mit durchweg Spannung und Druck auf der Bonanza. Wieder gab es im Anschluss lecker Abendessen im Haus des Bürgers, die Siegerehrung und Laberrhababer mit ein paar coolen Fahrern.,

Tagesergebnis: Zeit: 02:28:40
Platzierung : Ges: 75. , AK: 29. , Finisher: 465



Etappe 3

Rothaus Riderman Heute war es zwar etwas kühler aber trotzdem konnten wir wieder Kurz-Kurz starten, natürlich wieder von ganz vorn um dieses mal ja nicht wieder die Spitzengruppe zu verpassen.
Es war im Grunde genau das selbe Spiel wie gestern nur dass heute alles irgendwie ruhiger von statten ging. Anscheinend waren alle ordnetlich gemürbt. Zumindest mal war mein Gefühl in den Beinen um einiges besser als an den letzten Tagen. Die erste Bergwertung ließ nicht lang auf sich warten. Bulxen was ging, Puls im Roten, die Beine brennen, Anschluss gehalten - perfekt. Weiter im Takt.
Rothaus Riderman Dieses Bergwertungsspiel wiederholte sich wieder unzählige Male. Nur dieses mal entkamen sie uns nicht. Wir mussten zwar hin und wieder große Löcher zufahren aber schafften jedes mal dank gemeinsamen Einsatzes den Anschluss zur Spitzengruppe. Nur Marko war heute irgendwo an irgend einem Anstieg abgeplatzt und vergnügte sich von da an in der ersten Verfolgergeruppe.
Rothaus Riderman Die Tempoverschärfungen waren manchmal echt extrem. Dann, wenn man es gar nicht erwartet hatte, ging die Luzie plötzlich ab. Zum Glück waren meine Beine heute besser sodass es heut sogar mal wieder richtig Spass machte. Allerdings verkleinerte sich die Spitzengruppe bis zum Ziel heute kaum sodass wir in einer 60 Mann starken Gruppe die Hirschalde hoch fegten und schließlich mit Vollspeed auf die Zielgerade einbogen. Ich verpasste leider voll den Anschluss - habs voll verpennt. Ein Rankommen war so einfach nicht mehr möglich sodass ich schließlich als letzter meiner Gruppe die Ziellinie überquerte. Was für ein geiles Rennen - 2 Stunden nur unter Strom gewesen - der blanke Wahnsinn. Marko kam paar Minuten später als einer der ersten seiner Gruppe ins Ziel. Er hat im Sprint dieses mal alles richtig gemacht und ging erst kurz vorm Ziel raus in den Wind. Sauber!
Alles in allem war die 3. Etappe die Krönung eines schönen Wochenendes. Es war fast wie Urlaub an den letzten 3 Tagen. Das Team um Sauser weiß wie man Rennen organisiert. Weiter so!
Tagesergebnis: Zeit: 02:12:44
Platzierung : Ges: 63. , AK: 23. , Finisher: 583
Gesamtergebnis: Zeit: 05:05:34
Platzierung : Ges: 62. , AK: 25. , Finisher: 476

Fazit: Super Event, Orga passt, kann man mal mitgemacht haben. Wetter war absolut Top, Strecke bis auf den ein oder anderen "Feldweg" auch herrlig.


© copyright by Frank Marschler alias Racing Mokkasin the real Col-Vernichter
Letzte Änderung: 02.01.15