41. Rennsteiglauf MARATHON

Kurzinfos:

Streckenlänge: 43,5 km
Schwierigkeit: Crosslauf mit Wurzeln und alles was dazu gehört
Profil: sehr abwechslungsreich aber kaum extrem steiles Terrain

Rennsteig Marathon Profil

Einen Marathon laufen ohne Vorbereitung ist kein Kavaliersdelikt. So schon mal mein Fazit dieser Unternehmung am Tag danach. Es ist eigentlich kein großes Geheimnis, dass man mal nicht ebenso nebenbei einen Marathon galant zu Ende läuft. Da ich aber kaum zum Vorbereiten kam weil nach diversen Trainingsläufen im Frühjahr immer ein anderes Körperteil Probleme machte, Rennsteig 2013 ließ ich es letztendlich komplett sein mit dem Lauftraining und lief als Vorbereitung lediglich 20 km verteilt auf 3 Einheiten innerhalb der letzten beiden Wochen. Dadurch war mein Fahrwerk zwar wieder etwas besser geschmiert und vorbereitet auf die bevorstehende Belastung, gleichzeitig aber schon wieder etwas lediert. Vielleicht hätte ich mich gar nicht vorbereiten sollen, oder richtig.
"Ganz oder gar nicht!", war ja schon immer meine Devise.
Das Wetter war zum Laufen eigentlich ideal: Zum Glück von oben trocken und Temperaturen um die 5-10 Grad.
Der Start erfolgte, nach gewohnheitsmäßig gar lustgem Beisammensein im gut 2300 Mann großem Starterfeld mit Hände in die Höh und Schunkeln zur Blasmusikkapelle, um 9 Uhr.
Rennsteig 2013 Mike war naturgemäß nach paar Sekunden aus meiner Sichtweite während ich erstmal damit beschäftigt war, nicht überrollt zu werden von der Masse laufwütiger Turnschuhsheriffs hinter mir. Wie befürchtet, meldete sich mein Fahrwerk nach dem 1. Anstieg in gewohnter Manier zurück sodass ich von Anfang an nur damit beschäftigt war, die Schmerzen in schach zu halten. Das bedeutete ganz klar: Auf den Geraden und bergab möglichst gazellenartig, behutsam geschmeidig aufzutreten und dafür aber bergauf mit ordentlich Sprutzi meinen Durchschnittsspeed halbwegs oben zu halten. Leider ging es mehr geradeaus und runter als rauf sodass ich Kilometer für Kilometer Platz um Platz verlor. Da half es auch kaum am Berg der Schnellste zu sein.
Rennsteig 2013 Die Ellis waren auch wieder mit von der Partie. Sie standen ab km "weiß nicht mehr" in regelmäßigen Abständen an der Strecke und haben fleißig geknippst. So fetzt das. Selbst für einen kurzen Smalltalk an der Strecke war dieses mal Zeit. Die Verpflegungsstände waren wieder vorbildlich in regelmäßieg Abständen aufgesellt und hatten ausreichend Ware zu bieten (Cola, Wasser, Obst, Haferschleim, Gels und sogar Bier??).
- Ein großes Lob an dieser Stelle!-
Ich nutzte die Stationen immer für einen kurzen gemütlichen break und tankte jedesmal ordentlich auf. Die ersten Kilometer bis ungefähr zur Halbmarathondistanz gingen recht schnell vorbei. Die Schmerzen waren zwar allgegenwärtig aber sie wurden erstmal nicht schlimmer.
Rennsteig 2013 Nach 21,3 km hatte ich eine akzeptable Zwischenzeit von 1:43 h. Ab diesem Punkt began für mich der interne Countdown und ich begann die Kilomter Step by Step runter zu zählen und legte mir dazu irgendwelche fiktiven Wegstrecken zurecht um das Ziel für mich absehbarer zu machen. So zum Beispiel bedeutete km 23 "nur" noch eine Distanz weniger als der Halbmarathon, km 16-10 waren "nur" gemütlich kurze Samstagslaufeinheiten, km 7 war "nur" nochmal "schnell" von Mörsdorf nach Stadtroda, km 3 war die "lächerliche" Distanz von Quirla nach Stadtroda und die letzten Kilometer waren ja nun gar nicht mehr der Rede wert.
Würden die letzten Marathonkilomter so schnell rum gehen wie die ersten, wäre es ja auch alles kein Problem. Aber so scheinen die Kilomter gegen Ende irgendwie immer länger zu werden und wollen irgendwie nie enden.
Rennsteig 2013 Umso herrliger das Gefühl wenn dann wahrhaftig auf dem letzten Kilometerschild die Zahl 1 auftaucht. Dann braucht man sich nichts mehr versuchen schön zu reden. Dann ist es wirklich gleich geschafft. Der Schlussanstieg kam meinen ledierten Beinen sehr entegegen sodass der Puls nochmal über 170 schnibbte was aber auch nicht zuletzt an den jubelnden Leuten lag die ab Ortseingang Schmiedefeld den Weg säumten und uns quasi mit ihrem Jubel förmlich ins Ziel trugen -ein Wahnsinnsgefühl. Nichts tut mehr weh und alle Anstrengungen sind vergessen.
Nach dem Zieleinlauf gabs erst einmal Verpflegung in Form von Getränken und Obst, frische warme Kleidung und final ein Fischbrötchen, Kaffee und Kuchen.
Von der Orga her gibt es wieder einmal fast nichts zu meckern. Einzig meine Nudeln habe ich wieder vermisst. Wer isst nach nem Marathon son fettigen Bratschlauch oder schafft es mit einem Becher voll mit dieser dünnen Suppe seine definitv leeren Speicher wieder aufzufüllen? Ich jedenfalls nicht!
Rennsteig 2013
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Fazit: Pumpe Top, Beine Schrott.
Ohne adäquater läuferischer Vorbereitung und ungleich größerer Anstrengung und Schmerzen während des Rennens im Vergleich zum Vorjahreslauf, war ich 7 min schneller als einst.
Nächstes Jahr wieder.......??? Ich weiß noch nicht. Vom Erlebniswert her eigentlich gern, vom Rest her........ .??

© copyright by Frank Marschler alias Racing Mokkasin the real Col-Vernichter
Letzte Änderung: 02.01.15