Neuseen Classics

Kurzinfos:

Streckenlänge: 140 km
Schwierigkeit: weniger schwierig, je nach Gruppe Kaffeefahrt oder nicht
Profil: Flachetappe mit paar kurzen Anstiegen, nicht der Rede wert

Ötztaler Radmarathon 2012 Profil

Neuseen Classics 2013- Radrennen oder Kaffeefahrt?
Diese Frage stellte ich mir während des Rennens öfter. Aber mal der Reihe nach.
Start war 9 Uhr an einem herrlig wolkenlosen Sonntag. Das hieß 5 Uhr aufstehen um als potentieller Nachmelder noch einen der begehrten Startplätze zu ergattern.
Neuseen Classics 2013 Leider soll man als Nachmelder aus Block D starten. Man bezahlt quasi 10 € mehr und darf dafür von ganz hinten ins Rennen gehen. Da das mir äußerst unlogisch erschien, stellte ich mich in Block B. Eigentlich wollte ich mich in Block A stellen aber dort munkelte man von möglicher Disqualifikation wenn man aus dem falschen Block startet. Block B schien mir ein guter Kompromiss zu sein.
Neuseen Classics 2013 Gleich nach dem Start hieß es also so weit wie möglich nach vorn zu stechen um nicht in einer langsamen Gruppe weiter hinten zu versauern. Ich machte einiges an Metern gut, in die Spitzengruppe schaffte ich es jedoch nicht. Selbst mit Hilfe eines weiteren Fahrers war es nicht mehr möglich aufzuschließen. Wir entschlossen uns Kräfte zu sparen und uns zur Verfolgergruppe zurück fallen zu lassen um vielleicht gemeinsam wieder aufschließen zu können. Wie sich nach einigen Kilometern heraus stellte, war das nicht die klügste Entscheidung. Denn nun waren wir "gefangen". Gefangen in einer Gruppe von circa 25 Mann in der nur ein Bruchteil von ihnen etwas zum schnellem Vorankommen beitrug. Ein Großteil der Meute vergnügte sich in unserem Windschatten, eierte rum und erzählte sich irgendwelche Storys.
Neuseen Classics 2013 Mehrmals versuchten wir den belgischen Kreisel effizient in Bewegung zu setzen, schafften es aber nie ihn mehr als 2mal kreiseln zu lassen. Mein Freund Ulle hätte die Hände über den Kopf zusammen geschlagen, hätte er das gesehen. Mehrmals versuchten wir uns von der Gruppe zu lösen aber immer wieder holten sie uns ein.
Wir verschnauften nach einen der unzähligen Ausreisversuche und planten einen der längsten Anstiege zum Ausreißen zu nutzen. Doch auch dieser Versuch wurde quasi bereits am Berg im Keim erstickt als ich ungewollt dabei sogar meine Verbündeten abgehängt hatte. Ich nahm es nun als Training und mürbte mich Kilometer für Kilometer rouleurartig im Wind, hoffte, dass es die Gruppe mal sprengt aber allein hat man da echt keine Chance, ich zumindest nicht.
So ging es also hin und her. Mal war es im Windschatten äußerst gemütlich, kaffeefahrtmäßig, mal gab ich mir im Wind die Kante, mal versuchten wir zu dritt abzuhauen, mal versuchten es die Anderen.
Wir hatten einige Grüppchen eingesammelt und sicher haben uns auch Einige wieder eingeholt.
Je näher wir dem Ziel kamen umso nervöser wurde diese mittlerweile sehr stark angewachsene Gruppe. Plötzlich wollte wieder jeder der 1. sein. Ich hielt mich aus all dem Trubel raus, spielte bis ein Kilometer vorm Ziel die Lokomotive und ließ mich dann von den meisten im Sprint galant überholen. Aufgrund der Art der Zeitnahme war ich letztendlich trotzdem 1. aus meiner Gruppe weil ich ja von weiter hinten gestartet und später über die Startlinie gefahren war. HiHi.
Die Zielverpflegung bestand ungewohnter Weise lediglich aus Wasser mit !!!Sprudel!!!, Äpfel und Bananen. Ich frag mich, wo die Startgebühr hinwandert... .
Fazit: Eher Kaffeefahrt als Radrennen. ;-) Aber trotzdem spannend.

© copyright by Frank Marschler alias Racing Mokkasin the real Col-Vernichter
Letzte Änderung: 02.01.15