Nun mal ein ganz anderes aber keineswegs unwichtiges Thema: Die Ernährung.
Denn bei einem Menschen gilt das gleiche wie bei einem Motor: Kraft kommt von Kraftstoff. Mit mangelhafter Ernährung fehlen dem Körper wichtige Nährstoffe die er zum Überleben und aus Sportlersicht für ordentlich Leistung braucht.
Das Thema Gesunde bzw. leistungsorientierte Ernährung ist so derart vielseitig und Komplex, dass ich es nicht in einem Beitrag unterbringen kann. Deshalb wird es hier auf meinem Blog in der Kategorie „Ernährung“ ab und an interessante Beiträge zu diesem äußerst elementaren Thema geben.
Das erste Thema mit dem wir uns befassen werden, ist die allseits bekannte Frage: „Vollkorn oder Normal“? („Normal“= kein Vollkorn)
Beim Bäcker
Immer wieder ernte ich beim Bäcker komische Blicke, wenn ich nach Vollkornprodukten frage. Entweder gibt es als Antwort ein komisches „Nein, haben wir nicht.“ (nach dem Motto: „Was der schon wieder für Extrawünsche hat!“) oder aber, was viel schlimmer und bedenklicher ist, werden mir froh und munter alle Brote aufgezeigt die irgendwo ein Korn dran kleben haben, und sei es ein Korn vom Nachbarbrot. Frage ich dann weiter ob denn da wirklich Vollkornmehl zum Einsatz gekommen ist, ist es komplett aus mit der bäckerlichen Kompetenz. Dabei hat diese Fragerei keineswegs mit Klugscheißerei zu tun. Die Sache ist ernst!
Wirklich sehr schade, dass es kaum noch Bäcker gibt, die ihre Backwaren auf traditionelle Weise mit altbewährter Handwerkskunst produzieren. Bei solchen Bäckern gibt es nämlich niemals komische Blicke sondern eine kompetente Auskunft über deren Angebot.
Für eine gesunde ausgewogene Ernährung ist es nun mal von großem Vorteil, wenn man sich mit Vollkornprodukten ernährt. Doch warum ist das so und was ist überhaupt der Unterschied zwischen Vollkornmehl und normalen Weizenmehl, und was steckt hinter diesen zahlreich angebotenen Körnerbroten?
Das Vollkorn
Ein Getreidekorn besteht vereinfacht ausgedrückt aus Kleie (mehrschichtige Außenhaut), Keimling und dem Mehlkörper. In der Kleie und dem Keimling befinden sich die für den Menschen so wichtigen Mineralstoffe, Vitamine und Ballaststoffe. Im Mehlkörper befindet sich nur ein sehr kleiner Teil an Vitaminen und Mineralstoffen. Er besteht zum Großteil nur aus Stärke.
Vollkorn bedeutet, dass hier das komplette Korn, inklusive Schale und Keimling zu Mehl bzw. zu anderen Vollkornprodukten verarbeitet wird. Dadurch sind Vollkornprodukte reich an Mineralstoffen (Magnesium, Eisen, Zink, Kalium, Selen), Ölen (ungesättigte Fettsäuren), Ballaststoffen, Vitaminen (B-Vitamine, Vitamin E) und Antioxidantien. Durch die enthaltenen Ballaststoffe wird die Verdauung verlangsamt wodurch der Zuckerspiegel nicht steil ansteigt und der Insulinspiegel ebenfalls nicht in die Höhe springt. Man ist länger satt. Genaueres könnt ihr auf der Seite von EUFIC erfahren,
Man muss sich nur mal vorstellen welche extrem gesunden Bestandteile schon nur allein in dem Keimling vorhanden sein müssen. Aus diesem winzig kleinen Keimling innerhalb des Korns soll ja später wieder eine prächtige ertragreiche und gegen verschiedene Umwelteinflüsse gewappnete Pflanze werden. Und die Außenhaut kann ja auch nicht so ohne sein, dient sie doch dem Schutz des Korns bzw. des Keimlings.
Weißes Mehl
Bei weißem Mehl hingegen wird lediglich der Mehlkörper verwendet und die restlichen hochwertigen Bestandteile des Korns entfernt. Daher besteht weißes Mehl hauptsächlich aus Stärke.
Fazit
Mit dieser Erklärung sollte die Frage „Vollkorn oder Normal?“ eigentlich klar beantwortet sein.
Aber Vorsicht! Nur wo wahrhaftig das Wort Vollkorn im Namen vorkommt, steckt auch wirklich das Begehrte aus dem vollen Korn drin. Diese ganzen Körnerbrote beim Bäcker wie z.B. Mehrkornbrot oder Kürbiskernbrot haben lediglich ein paar Körner im Teig oder außen auf der Rinde kleben. Hauptbestandteil dieser Brote ist auch nur normales weißes Mehl. Diese paar Körner machen keineswegs ein Brot mit normalem weißen Mehl zu einem guten Brot.Warum nicht zu Vollkornprodukten greifen wenn sie uns doch zur Verfügung stehen? Bei einem Apfel essen wir doch auch nicht bloß den Stiel und schmeißen den Rest weg.
Ebenfalls sollte man sich nicht von der dunklen Farbe mancher Mehrkornbrote blenden lassen. Oftmals wird beispielsweise Malz genutzt um den Teig dunkel einzufärben.
Wenn ihr noch Bäcker kennt, die Ihre Backwaren auf traditionelle Weise herstellen, hinterlasst doch bitte einen Kommentar wo er sich befindet, am besten mit Namen und Adressse. Ich und meine Leser würden sich sehr darüber freuen.
Viel Spass beim nächsten Gang zum Bäcker!
Keep smiling!
Euer Musch
Schön erklärt, wie das mit dem Unterschied zwischen weißem Mehl und Vollkornmehl ausschaut. 🙂
Beim Bäcker kaufe ich zugegebenermaßen nur deswegen Körnerbrot, weil der bei uns so eine unfassbar leckere Sorte hat. Wenn ich selber backe, verwende ich aber immer einen Teil Vollkornmehl (wobei ich das mische – mit reinem Vollkornmehl wird die Konsistenz etwas strange).
Hallo neontrauma! Danke für Deinen Kommentar. Ja, das mit dem Selber backen ist eine Wissenschaft für sich. Wahrscheinlich nutzt da jeder Bäcker, egal ob Industrie- oder Handwerksbäcker, irgendwelche Zusätze die nicht unbedingt gut sind. Ich kenne eigentlich auch nur Fälle bei denen das handmade Vollkornbrot hart wie Stein wurde und eher zum Häuser bauen hätte verwendet werden können als zum Essen. 🙂
In Chemnitz gibt noch einen Bäcker der Sauerteigbrote ohne Zusätze und auch Vollkorn bäckt. Hab lange gebraucht bis ich den gefunden habe. Und dann hab ich aufgehört Brot zu essen 🙁
Bäckerei Hofmann im York Gebiet!!
Hi Andreas, schön Dich hier wieder zufinden.:-)
Mich wundert, dass Du als Chemnitzer nicht die Bäckerei Voigt genannt hast. Kennst Du diese Bäckerei? Was hältst Du von denen? Ich hatte dort immer einen recht guten Eindruck, zumindest was das breite Angebot an Vollkornprodukten und die scheinbare Kompetenz der Angestellten angeht ( Wilhelm Raabe Straße 52, am Lidl Markt).
Selber backen ist eine Übungssache. Das Hauptproblem sehe ich in dem Zeitaufwand.
1 – 3 Tage nur zur Vorbereitung für den Sauerteig ist für viele schon zu viel. Seid ich weiß, dass sich Hefe beim backen vollständig zersetzt, nutze ich diese als Triebmittel. Meistens noch etwas Natron bei, da es helfen soll, Getreideprodukte etwas in Richtung basisch zu drücken.
Zu einer Getreidemühle habe ich mich bis jetzt noch nicht durchringen können, aber ich lasse mir in Naturkost- bzw. Bioläden verschiedene Getreidesorten frisch mahlen und versuche sie zeitnah zu verarbeiten. Meistens nutze ich Dinkel, aber auch Einkorn, Emmer u.a. Dazu Kräuter und Brotgewürze zum experimentieren. Jede Getreidesorte hat andere Backeigenschaften. Nur Vollkorn wird auch bei mir zu fest, deshalb mische ich mit Auszugsmehlen. Bin aber auch noch auf der Suche nach dem ultimativen Brot- bzw. Brötchenrezept.
Ja, kenn ich… es wird immer schwieriger gute Handwerks Bäcker zu finden. Ich habe schon Angst gehabt ich finde keinen guten Bäcker in Hessen als Thüringerin und siehe da… Gott sei Dank habe ich einen gefunden, mittlerweile kenne ich 2 Handwerks Bäcker in Hessen einer davon ist dieser : http://www.baeckerei-dorn.de. 🙂
Hallo Frank, ich frage mich wie ich Ende März die Woche auf Mallorca organisiere um die
,,Cut the Shit,, Challange nicht zu unterwandern. Da würde es mich interresieren wie du deine Fernfahrten Ernährungstechnich planst? Oder isst du auf Grund des hohen Kalorienverbrauchs das was du ,,ergattern,, kannst?
Gruß
Viktor Naumtschuk
Hi Viktor, den „shit“ nicht zu essen bedeutet ja nicht irgendwann am Hungertod zu sterben. Generell nehme ich auf Touren oder während Trainings nie irgendwelche Powerriegel oder derartiges mit. Ess genügend Obst und Eiweiße und alles wird gut. Nüsse sind ebenfalls ein sehr guter Energie Lieferant. Schöne herzhaft belegte Brote für unterwegs finde ich auch immer sehr lecker. Aber ja, so ganz ohne Nudeln und Weißbrot könnte auf Malle während eines Trainingslagers in der Tat etwas schwierig werden. Wobei das wahrscheinlich in erster Linie auf die Vielfalt am Hotelbuffet ankommt.